Waldbrandgefahr: Homburger Wehr ist gerüstet
Die Bad Homburger Feuerwehr sieht sich im Falle eines Waldbrandes gut aufgestellt.
Bad Homburg v. d. Höhe. Seit Wochen anhaltende Hitze, kaum Niederschlag – das sind günstige Bedingungen für Feld- und Waldbrände. In weiten Teilen der Bundesrepublik, auch im Taunus, ist es bereits zu großflächigen Waldbränden gekommen. Das Land Hessen hat längst die Alarmstufe A (hohe Waldbrandgefahr) ausgerufen.
Grund genug für eine Bestandsaufnahme bei der Bad Homburger Feuerwehr. „Für eine mögliche Waldbrandbekämpfung sind die Bad Homburger Feuerwehren gut aufgestellt“, sagt Bürgermeister und Brandschutzdezernent Dr. Oliver Jedynak, die sich ein Bild von der Aufstellung und Ausrüstung der Wehr gemacht hat. „Die Wehren Dornholzhausen, Kirdorf und Ober-Erlenbach bilden den rund um die Uhr einsatzbereiten Waldbrand-Löschzug. Die Einheit kann nicht nur in Bad Homburg, sondern auch in der Region eingesetzt werden“, so Jedynak.
„Wir verfügen über zwei Sets mit Ausrüstung für jeweils einen Waldbrand-Löschzug von rund 20 Einsatzkräften“, erklärt Branddirektor Daniel Guischard. Diese umfassen neben mehreren Löschrucksäcken mit Pumpen, Schläuchen und Wasserreservoir auch etliche Werkzeuge zur Bodenbearbeitung, zum Beispiel Motorhacken und Waldbrandäxte. „Diese Werkzeuge können von elementarer Bedeutung sein, wenn es etwa darum geht, Brandschneisen freizulegen, um eine weitere Ausbreitung des Feuers zu erschweren, oder sich zum Brandherd vorzukämpfen“, so Guischard.
Die mobilen Gerätschaften sollen es den Feuerwehrkräften ermöglichen, in Teile des Waldes vorzudringen, die mit großen Löschfahrzeugen nicht erreicht werden können. Unter anderem werden auch Drohnen eingesetzt, um das Waldgebiet von oben zu erkunden und sich ein Gesamtbild der Lage zu verschaffen. Im Einsatz setzt die Wehr auf leichtes Gerät, um möglichst flexibel sein zu können. Jede Komponente muss von einer Einsatzkraft im Gelände getragen werden können.
Feuerwehr und die städtische Waldbewirtschaftung stehen in einem engen Austausch miteinander. Die Bad Homburger Feuerwehr ist zudem international gut vernetzt, vermittelt ihre Erfahrungswerte und profitiert von denen der anderen. 35 Feuerwehrleute aus Amerika, Portugal, Kroatien, Spanien, Frankreich, England, Österreich und Deutschland hatten 2020 in Bad Homburg einen Workshop zur Waldbrandbekämpfung aus der Luft (Air Operations) abgehalten, auf dessen Erkenntnissen die aktuelle Fachempfehlung des Deutschen Feuerwehrverbandes aufbaut. Unterstützung gibt es durch eine Kooperation mit der Fliegerstaffel der Polizei in Egelsbach. „Vor allem profitieren wir von der Partnerschaft mit Dubrovnik und der Freundschaft zur Inselfeuerwehr auf Lopud nahe Dubrovnik in Kroatien – die hat sogar einen vergleichbaren Höhenunterschied wie Bad Homburg und der Herzberg”, sagt Guischard. Dort nehmen Kräfte aus Bad Homburg einmal im Jahr an Waldbrand-Trainingscamps teil.
Quelle: Pressestelle Stadt Bad Homburg